Home
Blog
Skjaldar ...
and friends
Wikinger
Walküren-Gewandung
Gotland - Gewand
Krieger-Gewandung
Mini-Wiki-Gewandung
Nützliches aus Holz
Zeltbau - Wikingerzelt
von fremder Hand ...
Gedanken zu Göttern
Termine
Galerie
Niki, der Mini-Wiki
unsere "Rentnergang"
Rindvieh
Eingedachtes
Märchenwelt
Hochgeistiges
Kräuterwanderung
Eingeseift
jetzt Farbe bekennen ...
die spinnen die Wikinger!
Nadelgebundenes
Impressum
Links
Aktualisierungen
Gästebuch
   
 


Keine Sorge, es werden in Zukunft noch ein paar mehr werden!
Aber gut Ding braucht eben Weile ...

Hier mein Kopftuch.

Hier ein
Bild vom
kompletten Kopftuch.

Dass ich es
besticken
wollte, war
mir schon
früh klar.

Welches
Motiv ich
wählen
sollte, da-
rüber war
ich mir un-
sicher ...

Als ich in einem Buch die Abbildung eines Runensteines aus dem 8ten Jahrhundert aus Gotland fand, wusste ich; DAS war es!

Denn ich wollte als Anschlußborte am Gesicht einen "keltischen" Knoten in verschiedenen Farben.




Hier ein
Bild von
dem Dreifach-
knoten!

Allein das
Auf-
zeichnen
hat einen
Abend ge-
dauert!

Da ich ein
Pferdenarr
bin, war
mit der
Szene in
der Sleipnir
den toten
Held zu
den Wal-
küren
nach
Walhall
bringt dann
auch der
"dekorative
Teil" des
Kopftuches
gefunden.
 

Deshalb kann ich mir nun relativ sicher sein, dass es zumindest die Motive des Tuches in der von mir dargestellten Zeit schon gegeben hat.
Der Stoff für das Kopftuch ist leider ein Baumwoll/Leinen-Gemisch, aber aufgrund des guten Stofffalles erschein mir diese Abweichung eher unwesentlich.

Das Schurwollgarn für die Motive habe ich mit Goldrute, Zwiebel und Walnuss selbst eingefärbt.

Für das ganze Tuch habe ich drei Wochen gebraucht, wobei ich jeden Abend gestickt habe. Der Dreifachknoten ist mittels Kettenstich gestickt und das Motiv wurde mit dem Rückstich aufgestickt.


Das gefältelte Untergewand.

Man liest in Publikationen (z.B. Birka) oft etwas von Funden aus einem gefältelten Stoff.
Es soll sich hierbei um Untergewänder gehandelt haben.
Auch hat man in Abbildungen aus der damaligen Zeit Striche gefunden, die für eine Längsfältelung des Gewandes sprechen könnten.
Nun haben sich verschiedene Forscher und Stofftechniker Gedanken darüber gemacht, WIE man in der damaligen Zeit wohl diese Falten in das Gewebe bekommen hat.
Die einen gehen von einer Art altmodischem Plissee aus, andere wiederum versuchen die Falten mit unterschiedlichen Materialien beim Kett- und Schußfaden zu erklären.

Dies alles hat mich zum einen sehr fasziniert, zum anderen hat es mich stets ge-wundert, dass man auf Märkten diese Untergewänder einfach nicht sah.

Letztes Jahr kam ich durch einen Zufall an einen wunderschönen, relativ grob in Lein-wandbindung gewebten ungefärbten Thermostoff aus Baumwolle.
(Gleich ein doppelter Faux Pas, der sich zum einen aus dem Schnäppchenpreis der Baumwolle und zum anderen aus meiner Frostempfindlichkeit erklärt *grins*)
Beim Vorwaschen legte er sich gleich allerliebst in Falten und nahm diese auch bereit-willig nach jedem Kontakt mit Feuchtigkeit wieder an.
Da war mein Entschluss gefasst! Aus diesem Stoff sollte mein Untergewand sein.

Zum einen hält der (2-lagige) Thermostoff herrlich warm, sieht aber dem äußeren An-schein nach durch die Leinwandbindung relativ archaisch aus.
Damit das Ganze dann doch noch irgendwelche frühmittelalterlichen Komponenten hatte, habe ich den Stoff noch drei Wochen in einen Sud aus Walnuss-Schalen gelegt (Kaltfärbung) damit er eine natürliche braune Farbe annehmen sollte.

Dass es dann statt des erhofften Brauns ein hübsches Beige wurde, ließ sich im Nachhinein sehr einfach damit erklären, dass Pflanzenffasern (auch Leinen) natürliche Farben eben nicht so gut annehmen wie tierische Fasern (z.B. Schaf oder Seide).
Aber auch das lernt Frau eben aus Fehlern bzw. durch Probieren ...

Jedenfalls
ist es
komplett
handge-
näht und
in soweit
"A" dass
es danach
aussieht ...
;0)
Seine
Gimmicks
(BW und
Thermo-
stoff)
verrät es nur dem wirklich
Kundigen.

Hier eine
Detailauf-
nahme des
Stoffes.

Die Falten
entstehen
durch zwei
mitein-
ander
verwobene
Stoffe.

Genau das
Richtige
für
"Weichei-
Wikinger"!

Und dem Untergewand folgt das .... Hauskleid

Jedenfalls nenne ich es so.
Denn ich bin nach diversen Funden bzw. nach Auslegungen dieser Funde davon über-zeugt, dass die Frau die berühmte Wikingerschürze im Haus nicht unbedingt anhatte.
Die meisten der rekonstruierten Funde erscheinen mir einfach ZU unpraktisch!

Da es im Frühmittelalter wesentlich kälter war als heutzutage, gehe ich davon aus, dass die Leute sich damals "in Schichten" anzogen. In so Fern würde das Hauskleid den schicklichen Rahmen bilden, in dem sich die Frau innerhalb des Hauses auch ohne Schürze zeigen konnte.

Außerdem stellte sich mir die Frage, wie die Frauen der damaligen Zeit, die keine Familienplanung kannten und demzufolge die meiste Zeit schwanger waren oder gestillt haben, diesen "Umständen" Rechnung getragen haben.

Meine Überlegungen hierzu waren folgende;
- Für den Schwangerschaftsbauch waren im Untergewand Geren eingesetzt.
- Fürs Stillen ein tiefer Kragenausschnitt, damit man sich nicht entkleiden musste.

Jedenfalls habe ich zwei handgewebte Leinenlaken vom Flohmarkt mit Pflanzenfarben eingefärbt. Beim gelben Stoff leider mangels damaligem Wissen noch mit Kurkuma-pulver. Beim apricotfarbenen Stoff hatten wir dann noch Krapp, Eichenrinde und Zwiebel-schalen mit in den Pott geworfen. Leider haben wir dann zu viel Färbegut in den Sud eingelegt, so dass es statt des erwarteten Rot-Brauns "nur" ein warmes Apricot wurde.

Beim Zuschneiden des gelben Lakens stellte ich dann fest, daß es zu wenig Stoff für ein komplettes Gewand war!
Die gleiche Farbe und das gleiche Laken noch mal zu hinzubekommen war unmöglich, also nahm ich das andere Laken und machte die Geren aus diesem Stoff.
Irgendwann nach wochenlanger Handnäherei war es dann schließlich fertig, mein Haus-kleid, das selbst der putzsüchtigsten Wikingerfrau Ehre macht.
Oder?





Durch die
farblich passende
Ärmel- und
Kragen-
lösung
habe
ich mein
"Flickwerk"
kaschiert.



 

An dem
Kragen
"fehlt"
noch ein
Muster.

Aber
solange
ich das
"richtige"
noch nicht
gefunden
habe,
bleibt er
noch
jungfräu-
lich ...

Es hält
sich das Gerücht,
der Hexen-
stich sei
seit der
Wikinger-
zeit
belegt.
Also habe
ich es mir
einfach be-
macht und
einen
doppelten
Hexenstich
als Ärmel-
abschluß
gewählt.


Und hier kommt die Schürze ...

Ich habe lange überlegt, WIE ich die Schürze denn nun nähen sollte.
Die Schürzen aus zwei "Lappen", die man so auf Märkten sieht, erschienen mir einfach ZU unpraktisch. Ich hatte mir seinerzeit auch so ein Ding genäht und musste immer aufpassen, damit nicht beim Kochen im Lagerfeuer zu enden ... DAS konnte es nicht gewesen sein!
Zumal die Wikingerfrauen der damaligen Zeit nicht wie wir nur mal ein paar Wochen-enden im Jahr dekorativ damit lagerten, sie mussten mit den Schürzen
LEBEN und ARBEITEN...

Und ich fragte mich wie ...
Wenn sie schwanger waren, dann hätte der Stofflappen grotesk vom Bauch abge-standen (und keinen erkennbaren Sinn gehabt). Beim Stillen hätte die Frau fast den kompletten Oberkörper entkleiden müssen.
Deshalb habe ich überlegt, wie man sowohl einer Schwangerschaftskugel als auch der  leichten Möglichkeit zu Stillen gerecht werden könnte.
Ich habe also umgekehrt v-förmige Einsätze unter den Armen angebracht (für die Weite!) und die Schürze so genäht, dass vorn eine Art "Latz" entstand, der zum Stillen auf jeder Seite bequem heruntergeklappt werden konnte.

DAS also
ist mein
Meister-
Stück!

Sie ist aus
reinem
Leinen,
handge-
näht, be-
stickt und
mit bro-
schierter 
Seiden-
borte be-
setzt.
Näheres
folgt
unten ...

Nun zur "Entstehungsgeschichte"

Ich kam auf die glorreiche Idee,
ein Knotenfries statt einer Borte
aufzusticken, da das schneller
geht ... hätte ich DAS noch mal
zu machen!
Erst habe ich das Muster zwei
Abende lang aufgemalt, dann das
Muster eine Woche lang vierfarbig vorgestickt (das sieht man auf
dem Bild links).

Dann habe
ich ange-
fangen,
das
Muster
auszu-
sticken.
Nach 6
langen
Wochen
war ich 
endlich
fertig.

DAS
ist das
Ender-
gebnis!

Als High-
light kam
dann noch
die bro-
schierte
Seiden-
borte als
oberer Ab-
schluß.
Sie ist
nach einem
Birka-Fund
gearbeitet
und ich
werde
Rigana da-
für ewig
dankbar 
sein! 

Hier nun eine Skizze meines Schürzen-Schnittes ...



Ich gebe zu, ich bin bekennender Stoffladen-Jäger-und-Sammler und grase jeden Frühling und jeden Herbst die Stoffläden nach Schnäppchen ab.
Und diesmal wurde ich fündig!
Für einen Preis, den ich hier garantiert nicht nennen werde, bekam ich einen wunder-schönen Schurwoll-Stoff mit einer eingewebten breiten Schmuckborte. Also gleich gekauft und nach hause damit.
Leider stellte ich daheim fest, das der Stoff von der Weblänge her nur für ein höchstens knielanges Gewand ausreichend gewesen wäre und musste im Oberkörperbereich ein Stück Stoff einsetzen. Da damit sowieso kein authentischer Schnitt mehr machbar gewesen wäre, habe ich zur Nähmaschine gegriffen und in zwei Abenden ein wunder-schönes Kleid geschaffen.
Im Herbst werde ich aus selbstgefärbter Schurwolle noch eine Brettchen-Borte am Hals machen ... die werde ich dann aber von Hand aufnähen, versprochen! ;0)



Hier kann
man an-
satzweise
die einge-
webte
Zierborte
erkennen. 


Warum meine Interpretation?
Weil ich immer noch den Gedannken an runde Schwangerschaftsbäuche und tragbare
Gewandung zum Stillen im Hinterkopf hatte, als ich eine Schürze im Sinn hatte.

Sie sollte vorn überlappend sein, so dass man bei Bedarf sowohl die linke als auch die
rechte Stoffbahn sichtbar tragen konnte und theoritisch darunter z.B. ein Kind stillen
könnte ...
Auch sollte ein Kugelbauch darin Platz haben.

Daher sah ich ein Rückenteil und zwei trapezförmige Seitenteile vor. Den "Frontlappen"
schnitt ich 2x zu und brachte jeweils an den Ecken zwei kleine Fadenlaschen für die
Fibeln an. Hinten, in Höhe der Schulterblätter nähte ich zwei lange Fadenschlaufen fest,
die die Schürze über den Schultern in Form halten.

Als Zierelemente gibt es im Brustbereich eine Stoff-Verstärkung, die ich mit weisser
Wolle bestickt habe. Das sorgt zum einen für einen besseren Sitz der Schürze und
das Muster (übrigens wieder von einem Bildstein) ziert die Schürze einfach.



Auf dem Bild
kann man
deutlich
sehen, dass
die Schürze
vorn sehr
viel
Bewegungs-
freiheit
läßt.

Sogar reiten
kann man
damit!

Und durch
den be-
stickten
Brustbund
ist die
Schürze
körpernah
geschnitten
und trägt
nicht auf.

Mir gefällt
sie ... *g*

Das weiße, gefältelte Gewand ist nur eine "Notlösung".
Ich war lange auf der Suche nach einem Gewebe, das fein war und zarte Falten hat.
Schließlich bin ich dann fündig geworden, aber es ist ein feiner Viscose-Stoff.
Den gab es so damals nicht, aber er sah ungefähr so aus, wie ein anhaftender Stoff-Fund auf einer der Birka-Fibeln.
Mittlerweile habe ich einen ganz feinen, fast durchscheinenden Wollstoff gefunden, aber
mir fehlt die Zeit, im gesamten Brustbereich eine Fältelung zu nähen.
Das wird wohl wieder mal so ein Projekt für den langen Winter vor Freienfels werden ...

Ich habe eine Zeichnung zum "Schnittmuster" der Schürze eingestellt, falls jemand
Interesse daran hat.